Leidenschaft.

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Donnerstag, 3. März 2016

Warum Kylo Ren ein super Antagonist ist

Ja, ich bin ein StarWars Fan :) Deswegen rastete ich heute auch ein klein wenig aus, als meine Mitschülerin StarWars-Taschentücher hervorkramte. Der Anlass eines fundierten Austauschs über StarWars.

Natürlich hätte man einiges anders machen können. Zum Beispiel fand ich, dass sie diesen einen Film auch ruhig auf ein, zwei aufteilen konnten. Mir fehlte das Hintergrundwissen als Basis, um die neue Ordnung, Struktur und Machtgefüge zu begreifen. Aber ich habe noch Hoffnung, dass dies im nächsten Teil folgen wird. Darum geht es jetzt auch gar nicht.

Ich liebe es, mich dem Aufbau von Charakteren zu beschäftigen. Wirklich! Warum ist der Charakter so und so geworden? Warum handelt er so, was wäre, wenn er anders gehandelt hätte? Welche Beziehungen pflegt er? et cetera, pp. ... Ich könnte mich stundenlang damit beschäftigen. Liegt vielleicht auch an meinem (Noch-) Hobby :) Und Kylo Ren ist für mich ein Charakter, für den ich leidenschaftlich Position beziehe.
Sein Auftreten.
Ich habe bewusst nicht Äußeres geschrieben. Spätestens dort scheiden sich ja bekanntlich die Geister und meiner fand ihn ausgesprochen gut aussehend :)
Aber bei seinem ersten Auftritt war sein Äußeres unter schwarzer Maske und Mantel versteckt. Beides trug natürlich dazu bei, dass man ihn sofort als DEN Antagonisten identifizierte. Allen war sofort klar, dass er auf der dunklen Siete der Macht stand. Er verkörperte Unnachgiebigkeit und Härte. Die verzerrte Stimme allerdings war mir ein bisschen zu viel. Die Anspielung auf sein Idol war klar, ein zusätzliches Feature hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Es war sofort klar, mit wem Kylo Ren sich identifiziert.

Sein innerer Konflikt.
Das ist ein Punkt, der meiner Meinung nach auch Antagonisten nicht fehlen darf: charakterliche Tiefe. Egal, ob man es ihn selbst erzählen lässt oder es an einzelnen Szenen bildlich darstellt, ob jemand anderes von einer anderen, vielleicht hellen Seite des Antagonisten im Buch berichtet … für mich ein absolutes Muss. Dadurch bekommt der Charakter Ecken und Kanten, er wird greifbarer. Ich finde, solche innere Zerrissenheit kann man schriftlich immer noch besser darstellen als bildlich, sprich per Film. Erst recht, wenn man als Schauspieler nur eine kurze Zeit dafür zur Verfügung hat, bzw. diese dann in der Endfassung gezeigt wird (ich fand sie kurz, dafür, welches Potenzial ich darin sehe).
Kylo Ren hadert mit sich. Er verehrt seinen Großvater Luke Skyvalker,Darth Vader. Gleichzeitig plagen ihn Selbstzweifel, er steht unter Druck, möchte sich beweisen – kurzum, er weiß nicht ganz genau, ob das, was er tut, gut ist oder schlecht.
Wie gesagt, ich finde es schwer, diese ganzen Gefühle richtig auf der Leinwand herüberzubringen. Aber es gibt eine Szene, die ich richtig genial fand und diesen inneren Konflikt am besten wiederspiegelte: Als er auf der Starkiller Base den Kontrollraum zerlegt.
Ich feiere diese Szene. Endlich mal ein Antagonist mit Format, der auch mal ausflippt und nicht nur kühl, unnahbar und berechenbar regiert. Ich bitte inständigst darum, dass Kylo Ren diese Charaktereigenschaft behält.

Er bringt seinen Vater um.
Eine weitere Szene, die Kylo Ren in meiner Achtung nur noch höher steigen ließ. Okay, das ist vielleicht etwas makaber, aber sie war einfach unglaublich gut umgesetzt. Ich habe regelrecht mitgefiebert. Seine Zerrissenheit war ja bekannt, entscheidet er sich jetzt doch für die gute Seite? Hat er die Kraft dazu oder macht er im letzten Moment einen Rückzieher?
Und ja, ich habe eigentlich damit gerechnet, dass er seinen Vater umbringt. Das Schwert war ja gut sichtbar platziert, aber dass er dann wirklich … die für mich emotional heftigste Szene im ganzen Film. Ein für mich nur weiterer Spiegel seiner inneren Zerrissenheit.

Seine Zukunft.
Kylo Ren könnte jetzt vollends auf der dunklen Seite der macht stehen. Er könnte sich zum Herrscher aufschwingen, seine Widersacher besiegen und als der anerkannt werden, der er sein möchte. Er könnte aber auch weiter mit sich hadern und kurz vor Ende schließlich überlaufen. Er könnte ein weiteres Mal auf Rey treffen, sie aber nicht töten, oder sie steht kurz davor und tut es doch nicht …
Was ich damit sagen will, ist, dass Kylo Rens Charakter damit noch lange nicht am Ende ist. Das ist das, was ich so an ihm mag. Ein Charakter mit Tiefe, mit Format, mit Potenzial. Und ich hoffe sehr, dass es ausgeschöpft wird und dass er mich im nächsten Film wieder überrascht.

eure Laura


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