Leidenschaft.

Leidenschaft.

Mittwoch, 29. Juni 2016

Recherche – muss das sein?

Für mein aktuelles Projekt habe ich ziemlich viel recherchiert. AOS ist das erste Projekt, für das ich so einen Aufwand im Vorfeld betreibe. Unter Autoren wird das als gut befunden, im weiteren Freundeskreis ernte ich oft fragende Gesichter. Recherche? Für ein Buch? Wieso denn das?

Wozu muss ein Autor denn recherchieren?
Ganz einfach: Damit die Geschichte authentisch bleibt.
Beispielsweise schreibe ich an einem historischen Roman, der um 1300 in England spielt. In diesem Roman tische ich meinem Protagonisten Kartoffeln auf. Der aufmerksame Leser wird vielleicht noch aus dem Schulunterricht wissen, dass die Kartoffel mit der Entdeckung Amerikas nach Europa überschifft wurde. Und wer noch weiter aufgepasst hat, weiß, dass die Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 war.
Fehlerhafte oder ungenügende Recherchen wirken auf mich, dass der Autor sich nur oberflächlich mit seiner Geschichte auseinandergesetzt hat und ihm seine Geschichte im Grunde egal ist. In einem banalen Fall mag der Leser noch darüber hinwegsehen.
Aber lasst es eine Recherche sein, die mit dem Schwerpunkt in eurem Roman zusamenhängt, ein wichtiges Element im Plot einnimmt, und ihr widmet ihr nicht genügend Zeit, weil ihr keine Lust mehr habt zu recherchieren. Unlust ist der größte Feind des Autors!
Ja, auch ich empfinde die Recherche streckenweise als anstrengend. Aber ich beiße mich durch, weil ich weiß, dass ich irgendwann alles zusammen habe und dann loslegen kann mit dem Schreiben. Außerdem kommen mir während der Recherche Ideen für den Plot und für Charaktere. Und hier noch eine Frage, die man sich eigentlich während der gesamten Zeit des Schreibens vor Augen führen sollte: Wollt ihr einen guten Roman schreiben oder nicht?

Wo recherchiere ich?
In der heutigen Zeit stehen uns alle Türen offen: Im Internet finden wir über Suchmaschinen passende Websites, Foren, etc. Ich selbst recherchiere viel im Internet, weil ich dort Zugriff auf verschiedene Quellen habe. Der Nachteil ist, dass im Internet auch viel Unsinn steht. Ein guter Überblick und Zeit für Vergleiche kann einen Großteil der Überarbeitung und dem Stopfen von Plotlöchern ersparen.
Ebenfalls behilflich kann sich der Verwandten - und Freundeskreis erweisen. Es kann auch nicht schaden, Experten zu kontaktieren – allerdings schadet es nicht, sich davor selbst mit der Materie befasst zu haben und seine Fragen zu wissen.

Muss ich von Anfang an recherchieren?
Das bleibt dir selbst selbst überlassen. Es gibt Autoren, die lieber zuerst alles komplett und sicher haben, ehe sie mit dem Schreiben beginnen. Andere schreiben sofort drauflos und widmen sich erst bei der Überarbeitung der Recherche. Für mich ist das auch das erste Projekt, in dem ich so viel Aufwand mit Recherche und Vorarbeit verbringe. Probiere selbst aus, was dir am besten liegt!

Womit soll ich nur anfangen?
Überlege dir, was dir am Wichtigsten an deinem Projekt ist, was noch mehr Tiefe und Informationen braucht. Fang damit an und schreibe dir auch auf, was dir währenddessen noch einfällt, damit du dich diesem später widmen kannst. Wenn dir ein Punkt ganz dringend auf den Nägeln brennt, dann fange damit an. Am Ende fügt sich meistens alles zusammen.
Was mir hilft, den Überblick zu behalten, sind Listen. Dort trage ich ein, was ich schon ausgearbeitet habe und wozu ich nochmal dringend ein paar Informationen brauche. Habe ich mehrere Punkte zusammengetragen, die ich noch recherchieren muss, dann erstelle ich auch gern Tagesplänen. Ich notiere mir am Abend vorher, was ich alles am nächsten Tag schaffen will und dann arbeite ich es nach und nach ab. So habe ich alles im Blick.

Was nicht relevant ist, gehört nicht rein!
Nicht alle recherchierten Punkte finden vielleicht den Weg in den Roman, trotzdem ist es von Vorteil, sich als Autor einen möglichst breitgefächerten Überblick zu verschaffen. Ein späterer Blick auf die gesammelten Unterlagen kann helfen, irrelevante Informationen zu streichen, sodass nur die wichtigen übrig bleiben.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag erklären, wozu Recherche für Autoren gut ist und wie man sie angehen kann.

Eure Laura


Sonntag, 12. Juni 2016

Die Autorenmesse in Frankfurt: Tipps, wie man es nicht macht ...

... sind auch wertvolle Tipps. Von denen habe ich am Samstag den 04.06. auf der 1. Internationalen Autorenmesse in Frankfurt genug gesammelt.
Und da bekanntlich das Negative immer zuerst im Gedächtnis bleibt, fange ich mal mit dem Positiven an.
Informativ war der Workshop von Susanne Pavlovic „Aller Anfang ist spannend – Leser von Anfang an fesseln“. Sie zählte Möglichkeiten auf, wie man einen fesselnden Anfang formulieren könnte, was man unbedingt vermeiden sollte und dass die erste Lösung nicht immer die Beste ist. Den einen oder anderen Tipp werde ich mit Sicherheit verwenden. Ein weiterer sehr guter Vortrag war der von Tanja Steinlechner von der Autorenschule Schreibhain. Ihr Thema „Wie finde ich mein ordinäres Schreibthema und wie baue ich ein Ideenarchiv auf?“ beinhaltete Schreibübungen, wie man sich mit seinem Thema auseinandersetzen kann und wofür Moodboards gut sind.
Beide Vortragenden waren sehr sympathisch und man merkte, dass sie ihr Handwerk verstanden. Und das waren sie auch schon. Das waren die Vorträge der Autorenmesse, die mir positiv im Gedächtnis bleiben. Der Rest war ... seltsam, skurril und irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.
Ich habe ja schon vor der Messe geschrieben, dass die Werbetexte zwar gut klangen, ich aber trotzdem skeptisch war. Immerhin war dies die erste Messe dieser Art, dass etwas schieflaufen kann und dass dies auch bei schon etablierten Veranstaltungen passiert, ist manchmal nicht zu vermeiden, aber auch nichts, weshalb man gleich von „misslungen“ sprechen kann.
Anders als beworben war es leider auch nicht möglich, sich direkt über Verlage zu informieren. Schreibhain, Romanschule Schreibfluss und Susanne Pavlovic hatten ihre eigenen Stände und neobooks, Ullstein und Bastei Lübbe Entertainment waren die Einzigen, die sich an Selfpublisher und Belletristik-Autoren wandten. Die Restlichen der wenigen Aussteller kamen aus dem Sachbuchbereich beziehungsweise Ratgeber. Überwiegend drehten sich die Themen der Aussteller um Eigenvermarktung und wie man erfolgreich werden könnte. Der Autor als Marke wird zwar immer wichtiger, aber für meinen Geschmack war das Schreiben zu sehr in den Hintergrund gerückt. Außer den Obengenannten haben nur noch wenige der insgesamt zweiunddreißig Aussteller sich damit befasst.
Dass Marketing in großes Thema sein würde, habe ich schon von der Website herausgelesen. Allerdings machte es auf der Messe auf mich den Eindruck, als sei Selbstinszenierung unabdingbar für den Erfolg und das Buch eine Nebensache. Als Autorin, die gehofft hat wertvolle Impulse für die eigene Textarbeit zu erhalten, war diese Message eher erschreckend. Leider schienen aber auch viele der Vortragenden auf der Messe das Thema 'Selbstinszenierung' sehr genau zu nehmen. Ich halte es allerdings nicht für sinnvoll, wenn fünfundvierzig Minuten dafür genutzt werden, komplett am Thema vorbei zu referieren oder sich selbst und das eigene Buch toll darzustellen. Das trat leider nicht nur einmal auf, sondern es war die Kernhandlung der meisten Vorträge, wie ich von anderen Besuchern erfuhr.
Ich frage sehr gern nach dem Grund, warum etwas so ist, wie es eben ist. Im Moment frage ich mich, was da alles schief gelaufen war. Ob die Organisation falsch angegangen wurde oder ob das Absicht war. Es wurde mit „Für Autoren und solche, die es werden wollen“ geworben. Leider richteten sich die Veranstaltung eher an Autoren aus den Bereichen Sachbuch und Ratgeber denn aus der Belletristik. Absolute Neulinge in den Bereichen Schreiben und Verlagsbranche werden den Tag vielleicht als lohnenswert empfunden haben. Allerdings ist meine Befürchtung, dass sie auch ziemlich unsinnige und unlogische Informationen erhalten haben und dadurch ein falsches Bild von der Verlagswelt und Marketing bekommen. Zum Beispiel, dass ein Autor sein Buch nicht zu Ende schreiben darf, da der Verlag mit einem fertigen Buch nicht arbeiten könne. Dass ein Verlag noch an dem Manuskript arbeitet, ist kein Geheimnis, beispielsweise am Lektorat. Aber dass es Verlage gibt, die unfertige Manuskripte anfordern, davon habe ich noch nie gehört. Ich kenne auch keine Autoren, deren Buch abgelehnt wurde, weil es einen Schluss hatte. Mir klappte bei dieser Behauptung der Mund auf.
Fazit
44 € sind ein stolzer Preis, der sich meiner Meinung nach nicht rentiert hat. Nicht für mich als Belletristik-Autorin, die mit einem gewissen Vorwissen nach Frankfurt gereist ist. Für Sachbuch-Autoren war es vermutlich interessant. Auch Neulinge sollten im Großen und Ganzen einen guten Einstieg in die Branche erhalten haben auf dem sie weitere Erfahrungen aufbauen können. Grundsätzlich finde ich die Idee einer Autorenmesse nicht schlecht, sie müsste aber besser organisiert und die Werbung auf den Inhalt abgestimmt sein. Mir vermittelte sich der Eindruck, dass auch die Kommunikation in der Organisation nicht ganz ausgereift war. Es wurde versucht, möglichst viele Bereiche in der Verlags- und Autorenwelt abzudecken, dabei allerdings ein roter Faden außer Acht gelassen. Und einigen Vortragenden sollte bewusst sein, dass eine Autorenmesse kein Werbeträger für ihre Person ist. Fehlplatzierte Selbstinszenierung wirkt merkwürdig und wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Vortragenden. Ist ein Vortrag aber informativ und hilfreich, dann profitiert dadurch nicht nur das Publikum, sondern es verschafft dem Vortragenden auch Anerkennung. Eine weitaus bessere Werbung, ohne wirklich Werbung zu machen.
Eure Laura


Freitag, 10. Juni 2016

WriYoBo - Fazit Mai


Der Mai ist ja schon zwei Wochen außer Haus. Insofern tun sich bei mir leichte Erinnerungslücken auf. Schreibtechnisch war es ein sehr guter Monat, ich habe mein Monatsziel leicht übertrumpft :)
Was auch, bilde ich mir zumindest ein, auch an meinem Zeitplan lag. Ich habe mir angewöhnt, jeden Tag, beziehungsweise am Abend davor, aufzuschreiben, was ich am nächsten Tag erledigen will. Mal hat es geklappt, mal nicht, aber insgesamt habe ich festgestellt, dass sich so eine Gedächtnisstütze lohnt. Erst recht, wenn man wie ich, noch Recherche betreibt.
Weshalb ich so stolz bin, dass ich mein Ziel überhaupt erreicht habe :) Ganz viel Zeit ging nämlich für die Recherche von AOS drauf. Ich war selbst überrascht, was alles zusammenkam. Irgendwie wurde alles immer größer, immer umfangreicher. Zwischendurch musste ich mich dazu zwingen, zu recherchieren anstatt zu schreiben. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es sonst zu unübersichtlich und noch viel mehr werden wird. Allein schon deshalb ist so ein Tagesplan sinnvoll.

Ja … das war er, mein Mai :)


Eure Laura

Mittwoch, 18. Mai 2016

"Für Autoren und die, die es werden wollen."

So lautet der Slogan der 1. Internationalen Autorenmesse. Diese findet am 04. Juni in Frankfurt statt. Wer von eruch auf Facebook und in diversen Schreibforen unterwegs ist, wird bestimmt schon auf die ein oder andere Werbung gestoßen sein. Insbesondere mit Gewinnsspielaktionen für Tickets werden Leute angelockt.

Was und für wen ist die Autorenmesse?

Die Autorenmesse ist, wie der Slogan besagt, für Autoren und solche, die es in naher oder später Zukunft einmal sein wollen. Für Menschen, die ihr eigenes Buch nicht nur in den Händen, sondern auch erfolgreich vermarkten wollen, die vielleicht sogar davon träumen, einmal vom Schreiben leben zu können.

Was erwartet mich auf der Autorenmesse?

Laut der Website www.autorentag.com werden verschiedene Workshops, Vorträge und Lesungen angeboten. Zu den Themen, Wie man einen Leser von Anfang an fesselt, Fehler bei der Verlagsbewerbung, Selbst-coaching, Schreiben als Handwerk um nur einige zu nennen. Dazu dreht es sich um die Unterschiede und Vorteile von Verlag und Selfpublishing und um den Literaturbetrieb allgemein.

Unter den Ausstellern befinden sich unter anderem der Verein freier Lektorinnen und Lektoren, Verlage für Wirtschaft, Sachbuch und Belletristik, textArt Manufaktur, Romanschule schreibfluss, und neobooks.

Mit nur einem Tag und einem Zeitplan von 10:00 bis 17:00 ist die Autorenmesse dicht mit Veranstaltungen besiedelt. In der Goethe-Universität werden die Hörsäle dafür genutzt. Einzusehen ist dies in dem Zeitplan auf der oben genannten Internetseite.

Brauchen wir eine Autorenmesse?

Das ist die Frage, die sich mir immer wieder stellt. Buchmessen gibt es wie Sand am Meer, die Leipziger und Frankfurter Buchmesse, die BuchBerlin und weitere Conventions. Diese sind auf die Leser und den Verkauf ausgerichtet. Klar, es gibt auch Veranstaltungen (gerade in Leipzig und Frankfurt), um sich über das Schreiben, Marketing, Verlage und SP zu informieren. Dies soll auf der Autorenmesse nicht nur ein Zusatz sein, sondern die Hauptspeise.

Was sind meine Erwartungen?

Mit einem Eintrittspreis von 44 € (Ermäßigung für Schüler und Studenten) sind meine Erwartungen hoch, Skepsis ist auch mit dabei. Die Messe wirbt mit hochkarätigen Vortragenden, von dem wenigsten habe ich, ich gestehe es, schon mal etwas gehört. Die kurze Vorstellung der jeweiligen Veranstaltungen klang professionell und zuversichtlich. Ich erhoffe mir zudem einen Austausch mit anderen Autoren, eventuell Verlegern und SPlern, dazu einen Einblick der Anbieter und neue Input, um effektiver an meinen Projekten zu arbeiten. Ein genaues Bild wird es allerdings erst geben, wenn ich auf der Messe war.

Ich werde berichten :) Habt ihr vor, die Messe zu besuchen?


Eure Laura

Dienstag, 10. Mai 2016

Ich bin ein Notizbuch-Junkie!

Ich liebe Notizbücher! Auch wenn den Großteil auf dem Laptop abtippe, begleiten mich immer ein oder zwei der Bücher. Ich liebäugele zwar seit längerem mit einem Macbook oder Netbook, aber darum soll es heute nicht gehen.

Wozu nutze ich Notizbücher?

Auch wenn ich hauptsächlich zu Hause an meinem Schreibtisch meine Geschichten tippe, wenn mich eine Idee unterwegs ereilt, ist ein Notizbuch plus Kugelschreiber unglaublich praktisch. Vor allem in der Schule liegt immer ein Blog auf meinem Tisch, sodass ich auch im Unterricht meine Ideen schriftlich festhalten kann. Szenen, Planungen und Charakterideen gelangen so aufs Papier, sodass ich später einfach darauf zurückgreifen kann. Plots, die Struktur der Handlung, die Ordnung der Welten, Zeitplanung, etc., das alles findet seinen Weg ins
Notizbuch.

Ordnung muss sein!

Ich habe Notizbücher, die fest für das jeweilige Projekt sind. In diesen sammle ich alles, was mir zu diesem Projekt in den Sinn kommt (siehe oben). Ich habe auch schon versucht, nur Notizbücher für die reinen Szenen und welche nur für Planung und Plotting zu verwenden. Da ich es allerdings eher unübersichtlich als strukturiert fand, habe ich diese Idee verworfen und bin wieder zu meinem alten Modell zurückgekehrt.
Dann habe ich noch Notizbücher, in denen ich allgemeine Projektideen sammle (Schreib- und Zeichenprojekte) und diese ständig ergänze. Ich habe meistens zwei Notizbücher mit, eines für das feste Projekt und eins für allgemeine. Ich mag es nämlich überhaupt nicht, die Ideen in das falsche Notizbuch einzutragen und sie dann suchen zu müssen.

Welche Notizbücher dürfen es sein?

Früher habe ich Notizbücher gekauft, die mir von der Optik her nicht gefielen, da ich mir sagte, dass es darauf nicht ankomme. Inzwischen habe ich festgestellt, dass ich lieber zu einem Notizbuch greife und es auch nutze, wenn es eine ansprechende Aufmachung hat und irgendwie zu meinen Projekten passt.
Das müssen nicht immer teure Bücher sein. Auf der Leipziger Buchmesse wurde mein Notizbuch bewundert, besonders die silberne Feder drauf. Ich erntete erstaunte Blicke, als ich sagte, dass ich es von Aldi hätte :)

Um bei dem Discounter zu bleiben: Jedes Jahr im Sommer, pünktlich zum Schulanfang, gibt es dort Notizblöcke in verschiedenen Formaten. Diese ringgebundenen Blöcke haben Pappcover und sind dadurch stabiler und es besteht keine Gefahr des Umknickens der Seiten. Die Cover sind ansprechend gestaltet. Ich liebe diese praktischen Notizblöcke und werde auch diesen Sommer wieder zuschlagen.

Was bei Bücher/ Blöcken für mich den Kauf noch mitentscheidet: Ich schreibe lieber auf kariertem Papier als auf liniertem. Blankopapier geht auch, aber in Buchform sind auch hier die Projekte zugeordnet.

Alternativen zum Notizbuch

Auch wenn ich das Notizbuch als treuen Begleiter bevorzuge: Seit ich ein iPhone habe und dort die Notiz-Funktion entdeckt habe, verlagern sich diese immer mehr darauf. Das führt dazu, dass ich immer wieder mit Handy und dem Buch hin und er switche. So ganz zufrieden bin ich damit nicht, immerhin muss ich die gespeicherten Notizen auch noch auf Papier bzw. Laptop übertragen. Aber wenn es mal wirklich schnell gehen soll und ich trotz aller Vorkehrungen Block und Kuli wirklich vergessen habe, ist das Handy doch ganz praktisch.

Welche Notizbücher verwendet ihr? Nutzt ihr sie in Zeiten von Smartphone & Co noch oder hat sich bei euch alles auf die Elektronik verlagert? Habt ihr eine Ordnung bei euren Notizen oder schreibt ihr alles querbeet, was euch gerade in den Sinn kommt?

Ich finde es solche Themen (eigentlich alles, was mit Schreiben und Veröffentlichen zu tun hat) spannend und würde mich über Antworten sehr freuen :)


Eure Laura

Dienstag, 3. Mai 2016

WriYoBo - Fazit April


Mit einem zweiten Blogpost für den Monat hat es letzte Woche ja nun nicht geklappt. Wenn man neben dem Umzug auch noch eine WohnungsAUFlösung hat, dann ist es mit Kartons packen nicht unbedingt getan.
Aber gut, die Details habe ich ja schon an anderer Stelle berichtet.
Dass ich trotzdem über 21.000 Wörter zu Schreiben schaffte, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet! Zeitweise hatte ich einfach keine Energie mehr und auch keine Lust, mich hinzusetzen und zu schreiben, weil mein Kopf einfach zu voll war mit anderen Dingen.
In der zweiten Aprilwoche habe ich mir bewusst vorgenommen, die Planung von AOS anzufangen, beziehungsweise es überhaupt einmal richtig zu betreiben. Damit war für mich auch klar, dass ich mein Monatsziel wahrscheinlich nicht schaffen werde. Was für mich vollkommen in Ordnung war, immerhin arbeitete ich ja trotzdem an meinem Projekt. Ein kleines bisschen dämpfend war es dann doch, wenn ich Zahlen unter 1k eintrug. Aber ich war froh, dass ich überhaupt geschrieben zwischen Umzug, Planung, Schule, etc. Jedes einzelne Wort zählt, selbst wenn es nur 50, 100 0der 1000 Wörter sind. Das war meine Motivation durch den April :)


Eure Laura

Sonntag, 24. April 2016

Planungswahnsinn

Huh, ganz schön staubig hier. Während ich den Staub wegwische, werde ich euch erzählen warum ich in der Versenkung verschwunden bin.
Der April hatte es ganz schön in sich: vor meinem Umzug ereilte mich noch eine heftige Erkältung, die sich durch den ganzen Stress nicht ganz auskurieren ließ. Dann hatten wir noch eine Familienfeier und ich stecke noch mitten in der WGauflösung. Das Schreiben blieb auf der Strecke und auch meine Energie für einen Blogbeitrag war nicht auffindbar, sondern versteckte sich in anderen Sachen.

Trotz allem – das mit dem Schreiben hat sich wieder halbwegs gefangen. Teilweise, so ganz zufrieden bin ich noch nicht. Aber ich habe jetzt bewusst die Planung in den Vordergrund gestellt, soll heißen: Meine Schreibzeit wird dafür verwendet, meiner Welt Struktur zu verleihen. Die letzten Tage habe ich Charakterbögen überarbeitet und neue geschrieben, ich habe die verschiedenen Organisationen, Götter und Ereignisse überarbeitet und mir Passbilder zu den Charakteren ausgedruckt. Vorher hatte ich die Bögen mit mäßigen Informationen gefüllt und ohne Bilder. Da AOS aber so komplex ist, brauche ich eine gewisse Ordnung. Das habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder gemerkt, aber jetzt habe ich es endlich gemacht. Ich bin ein kleines bisschen stolz auf mich :)
Gestern habe ich die Handlungsorte, Hintergrundstory und Religion ausgearbeitet und neu auf Karteikarten übertragen. Ich habe zwölf Stunden meine Hand strapaziert und während ich den Blogbeitrag tippe, spüre ich deutlich, wie es in den Sehnen zieht. Und dabei kommt mir in den Sinn, dass ich noch lange nicht fertig bin: die Charakterbögen müssen neu geschrieben werden, der Zeitstrahl, die Handlungsorte, eine Katastrophe und eine wichtige Organisation fehlen mir noch.
Und eigentlich wollte ich alles noch in ein hübsches Büchlein übertragen, da ich mit den Karteikarten meine Wand tapezieren wollte. Wahnsinnig, ich sag's ja.

Das war er, mein erster Blogpost für April. Mal schauen, ob nächste Woche noch einer kommt. Versprechen kann ich es nicht, wie gesagt, Wohnungsauflösung.

Euch ein schmerzfreies und schreibreiches Wochenende,

Eure Laura

Mittwoch, 6. April 2016

WriYoBo - Fazit März

Der März hatte es ganz schön in sich.
Zuerst gab es da eine Angelegenheit, die für die meisten nicht schön, aber für mich auf jeden Fall nachvollziehbar war: Es gab eine Abstimmung und jeder, der sich bis zu einem bestimmten Datum nicht auf Facebook oder im Schreibnacht-Forum gemeldet hatte, wurde aus dem WriYoBo geschmissen. Das klingt erst mal hat, aber man darf nicht vergessen, dass der WriYoBo ein gemeinschaftliches Event ist, sprich, es lebt vom Austausch, und der findet nun mal im Forum statt. Außerdem investieren die Leader ihre Freizeit in dieses Event und wenn keiner mitmacht, dann macht das irgendwie keinen Sinn.
Ich habe mich dazu entschieden, im WriYoBo zu bleiben. Meine bisherigen Beiträge zu meiner Gilde sind jetzt nicht unbedingt rosig, aber ich habe vor, es zu ändern. Ich habe mich ja ganz bewusst dort angemeldet, um intensiv an meinem Projekt zu arbeiten. Da werde ich das auch noch hinbekommen :)

Neben Unterbrechung durch die Buchmesse plus WG-Suche meinerseits und natürlich der Schule habe ich fleißig geschrieben.
Kurz vor Ende habe ich meinen Wordaccount geknackt! Mit über 26.000 Wörtern, was mich ziemlich überrascht.
Ganz so reibungslos lief es nämlich nicht. Irgendwo haperte es ganz gewaltig und erst ein Plotabend mit meinen WritingBuddies brachte die Lösung - und zeigte mir, dass AOS um einiges größer und komplexer war, als ich dachte. Dieser Plotabend bescherte mir drei neue Hauptcharaktere, eine Verschwörung und eine neue Stadt. Und ganz viel Schreibmaterial.

Neben AOS habe ich im März meinen eigentlich abgeschlossenen Roman überarbeitet. Und ich habe festgestellt, dass ein Zeitmanagement gar nicht so übel ist, ja, dass ich es sogar brauche, um effektiv arbeiten zu können. Etwas, was ich unbedingt beibehalten werde.
Dazu wollte ich euch etwas fragen: Habt ihr so ein Zeitmanagement und wie sieht das aus? Einen Tagesablauf oder über den Monat gesteckte Ziele?

Ich freue mich sehr auf eure Antworten.


Eure Laura

Mittwoch, 30. März 2016

Planen, planen, planen

Eine Planung ist unverzichtbar, wenn man einen Roman schreibt. Die Gefahr, den Überblick zu verlieren, wird größer, je komplexer die Geschichte wird.
Bis zum Freitag war ich der Meinung, mit AOS gut voranzukommen. Klar, an einigen Stellen haperte es, aber ich meinte zu wissen, woran es lag. Das änderte sich schlagartig am Freitagabend, als ich meinen WritingBuddies mein Problem mit der Handlung erläuterte.
Tja … an diesem Abend änderte sich so einiges. Die Nebenhandlung, die ich eigentlich eher in der Telling-Variante hatte laufen lassen wollen, also von jemandem erzählend, drängte sich nach vorne. Ich begriff, dass es nicht einfach nur ein Nebenstrang war. Diese Handlung gehört eigentlich zum zentralen Konflikt in AOS. Und das Problem ist nicht nur ein Handlungsproblem, sondern auch ein Spannungsproblem. Ich hatte schon die ganze Zeit nach einer Möglichkeit gesucht, um den Konflikt glaubhaft rüberzubringen. Nun präsentierte er sich mir auf dem Silbertablett. Ich brauchte nur noch zuzugreifen und ihn einzuflechten.
Da bin ich gerade dabei. Ich habe den gestrigen Tag komplett mit planen verbracht. Und ich bin richtig gut vorangekommen. Ich weiß jetzt, wie ich den Konflikt bildhaft darstelle, ich habe einen neuen Handlungsort und einen neuen Charakter, der aufgrund seines Alters und seiner Erfahrungen die Vergangenheit hautnah miterlebt hat. Dadurch läuft nicht mehr alles über meine Hauptprota, die sich so wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben und ihr Wesen konzentrieren kann. Ein gelungener Zwischenfall, wie ich finde, der sich für das Projekt nur lohnen wird. Ich bin davon überzeugt.
Dieser Zwischenfall hat mir gezeigt, dass ich nicht so die Superplanerin bin, wie ich es gerne hätte. Und, dass ich AOS unterschätzt habe. Dieses Projekt wird wahrscheinlich um einiges größer werden als erwartet. Ich freue mich darauf, was ich noch so alles erfahren werde und wie sich AOS entwickeln wird. Aber erst einmal werde ich noch etwas planen :)


Eure Laura

Passend zu diesem Post: Die Autorin Laura Labas hat auf ihrer Facebook-Seite gerade eine Reihe zum Thema Plotten, Planen und Schreiben. Schaut vorbei, ich finde es sehr inspirierend.

Freitag, 25. März 2016

Und Kai Meyer kam nicht. Buchmesse – Impressionen

Eigentlich sollte dieser Blogeintrag viel mehr eine Chronologie meines ersten Messetages auf der LBM16 werden. Aber da ich beim Schreiben merkte, wie sehr mich die Art und Weise nervte, schmiss ich es kurzerhand um. Wenn mir schon das Schreiben keinen Spaß macht, wie soll dann der Leser Spaß am Lesen haben?
Daher beschränke ich mich auf meine Sahnehäubchen.

Ein großes Sahnehäubchen waren wie auch die Jahre davor die Menschen. Ich treffe jedes Jahr tolle Menschen wieder und lerne neue kennen. Da ich mich viel im Schreibnacht-Forum herumtreibe, war die Messe die Möglichkeit, den anderen Schreiberlingen live und in Farbe und nicht nur virtuell zu begegnen. Gute Gespräche habe ich dieses Jahr mit Autoren, Verlegern, Coverdesignern und Zeichnern geführt. Über Erfahrungen, über Schreibprozesse, über Social media und aktuelles auf dem Buchmarkt, über Autoren, Verlage und was sonst noch alles in diesen großen Topf gehört. Oder, kurz gesagt: Menschen, die genauso verrückt sind wie ich und das lieben, was ich auch liebe.

Die LBM16 war auch diesmal wieder ein Genuss für das Auge. Die Cosplayer sowie die MCC sind für mich ein weiteres Highlight. Ich liebe es, Charaktere aus Serien, Büchern und Mangas zu treffen, die Spaß und Freude daran haben und es mit viel Liebe zum Detail ausdrücken. Und einige schaffen es sogar, kurz die Atmosphäre zu erzeugen, die den Charakter ausmacht. Leidenschaft und Perfektion ganz nahe beieinander.

Unvergessen wird für mich auch die Preisverleihung des Seraphs bleiben. Nicht etwa, weil mein Lieblingsautor gewonnen hat. Kai Meyer, der die Laudatio für den Gewinner in der Kategorie Bestes Debüt geben sollte, kam nicht. Mit einem Schmunzeln und etwas ratlos wurde die Presiverleihung natürlich weitergeführt, aber die Redner konnten es sich natürlich nicht verkneifen, den abwesenden Fantasy-Autoren aufzuziehen.
Den Vermissten habe ich die ganzen Tage nicht auf der Messe gesehen, aber laut Fotos und Posts auf seiner Facebook-Seite ist er wohl wieder aufgetaucht. Allerdings glaube ich, dass dies eines der ungelösten Rätsel der LBM16 bleiben wird.

Eure Laura


Dienstag, 15. März 2016

Vorbereitungen zur LBM16 #2

Am Donnerstag öffnet die LBM16 ihre Tore und jetzt, zwei Tage vorher, bin ich fertig:
Mein Messeplan steht, Essen ist eingekauft, die Outfits sind ausgewählt, Eintrittskarten besorgt und die Wohnung für die Gäste hergerichtet.
Ich habe mir extra für die Messe ein neues Notizbuch gekauft. Ist ja nicht so, als hätte ich schon genug, aber ich wollte eines, welches ich auch optisch her mit mir rumschleppen kann. Außerdem erinnert mich die silberne Feder an die Schreibnacht. Das N hat zwar etwas gelitten, aber gerade wegen diesem Makel mag ich es so. Dieses Notizbuch wird dann während der drei Tage mit Ideen, Tipps und Zeichnungen gefüllt. Ich bin schon gespannt, was mich erwarten und inspirieren wird.

Ich freue mich schon, bekannte Gesichter wiederzusehen, neue kennen zu lernen und mit vielen tollen Leuten ins Gespräch zu kommen. Dieses Jahr habe ich mir so viele Veranstaltungen herausgesucht wie nie zuvor. Ich werde eine ganze Palette an Vorträgen zum Selfpublishing besuchen, mit die Preisverleihungen des Indie-Autor-Preises und des Seraphs anschauen. Und natürlich werde ich an dem Schreibnachttreffen teilnehmen.
Wie ich mich kenne, werde ich es nicht schaffen, alle Veranstaltungen zu besuchen. Aber zumindest hab ich jetzt eine Auswahl und wenn es sich ergibt, dann bleibe ich natürlich gerne auch länger irgendwo. Ich bin ja flexibel :)

Auf dem Bild sieht man neben dem Notizbuch und den leckeren Keksen noch ein buntes Etwas an Facetten … Flügeln … was auch immer.
Ich werde dieses Etwas an den Messetagen tragen. Es wird gut sichtbar sein, als falls jemand von euch Lesern ebenfalls auf der Messe sein wird und danach Ausschau haltet … nun ich denke, es wird auffallen :)
Nur so viel sei verraten: Es sind Schmetterlingsflügel. Diese kleinen Tiere spielen eine zentrale Rolle in meinem Buchprojekt. Ich habe vor, es euch bald vorzustellen.
Wenn ich die Messe erfolgreich überlebt habe ;)


Eure Laura

Montag, 7. März 2016

Vorbereitungen zur LBM16 #1

Nächste Woche ist es soweit: Die Leipziger Buchmesse öffnet ihre Tore und läutet somit die Zeit des Bücherfrühlings ein.
Wahnsinn! Grade, wo ich diese Zeilen schreibe, kann ich es selbst gar nicht fassen. Es ist wieder Buchmesse-Zeit. Für mich bedeutet das, die wundervollen Menschen aus dem Schreibnacht-Forum zu treffen, mit Autoren zu plaudern, Lesungen zu besuchen …
Und Veranstaltungen. Dieses Jahr wird das erste sein, in dem ich Veranstaltungen zum Thema Selfpublishing, Social Media und rund ums Buch besuchen werde. Ich möchte so viel wie möglich mitnehmen, damit ich mir ein möglichst gefächertes Bild haben kann, denn meine Kenntnisse auf diesen Gebieten sind … nun ja, nicht die hellsten. Gerade was SP angeht, einem Thema, mit dem ich ja doch ein wenig liebäugele. Bis zu meiner ersten Veröffentlichung wird es zwar noch dauern, aber ich informiere mich lieber jetzt als kurz vor knapp.

Ich merke gerade, wie sich mein Fokus verschoben hat. Auf meiner ersten Buchmesse in Leipzig war ich vierzehn Jahre alt, ich ging mit tellergroßen Augen durch die Hallen, war überwältigt und auch überfordert und es reichte mir schon, die ganzen Verlage und Autoren zu sehen, und ich war im siebten Himmel.

Jetzt mit 23 mache ich langsam aber sicher ernst, meinen Traum vom Leben als Autorin wirklich werden zu lassen. Es fühlt sich trotzdem unwirklich an und zugleich unglaublich toll :)

Falls es noch jemanden gibt, der sich über die Veranstaltungen auf der LBM16 informieren möchte, auf www.leipziger-buchmesse.de werdet ihr fündig ;)

Ich freue mich schon wahnsinnig!
Eure Laura

Donnerstag, 3. März 2016

Warum Kylo Ren ein super Antagonist ist

Ja, ich bin ein StarWars Fan :) Deswegen rastete ich heute auch ein klein wenig aus, als meine Mitschülerin StarWars-Taschentücher hervorkramte. Der Anlass eines fundierten Austauschs über StarWars.

Natürlich hätte man einiges anders machen können. Zum Beispiel fand ich, dass sie diesen einen Film auch ruhig auf ein, zwei aufteilen konnten. Mir fehlte das Hintergrundwissen als Basis, um die neue Ordnung, Struktur und Machtgefüge zu begreifen. Aber ich habe noch Hoffnung, dass dies im nächsten Teil folgen wird. Darum geht es jetzt auch gar nicht.

Ich liebe es, mich dem Aufbau von Charakteren zu beschäftigen. Wirklich! Warum ist der Charakter so und so geworden? Warum handelt er so, was wäre, wenn er anders gehandelt hätte? Welche Beziehungen pflegt er? et cetera, pp. ... Ich könnte mich stundenlang damit beschäftigen. Liegt vielleicht auch an meinem (Noch-) Hobby :) Und Kylo Ren ist für mich ein Charakter, für den ich leidenschaftlich Position beziehe.
Sein Auftreten.
Ich habe bewusst nicht Äußeres geschrieben. Spätestens dort scheiden sich ja bekanntlich die Geister und meiner fand ihn ausgesprochen gut aussehend :)
Aber bei seinem ersten Auftritt war sein Äußeres unter schwarzer Maske und Mantel versteckt. Beides trug natürlich dazu bei, dass man ihn sofort als DEN Antagonisten identifizierte. Allen war sofort klar, dass er auf der dunklen Siete der Macht stand. Er verkörperte Unnachgiebigkeit und Härte. Die verzerrte Stimme allerdings war mir ein bisschen zu viel. Die Anspielung auf sein Idol war klar, ein zusätzliches Feature hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Es war sofort klar, mit wem Kylo Ren sich identifiziert.

Sein innerer Konflikt.
Das ist ein Punkt, der meiner Meinung nach auch Antagonisten nicht fehlen darf: charakterliche Tiefe. Egal, ob man es ihn selbst erzählen lässt oder es an einzelnen Szenen bildlich darstellt, ob jemand anderes von einer anderen, vielleicht hellen Seite des Antagonisten im Buch berichtet … für mich ein absolutes Muss. Dadurch bekommt der Charakter Ecken und Kanten, er wird greifbarer. Ich finde, solche innere Zerrissenheit kann man schriftlich immer noch besser darstellen als bildlich, sprich per Film. Erst recht, wenn man als Schauspieler nur eine kurze Zeit dafür zur Verfügung hat, bzw. diese dann in der Endfassung gezeigt wird (ich fand sie kurz, dafür, welches Potenzial ich darin sehe).
Kylo Ren hadert mit sich. Er verehrt seinen Großvater Luke Skyvalker,Darth Vader. Gleichzeitig plagen ihn Selbstzweifel, er steht unter Druck, möchte sich beweisen – kurzum, er weiß nicht ganz genau, ob das, was er tut, gut ist oder schlecht.
Wie gesagt, ich finde es schwer, diese ganzen Gefühle richtig auf der Leinwand herüberzubringen. Aber es gibt eine Szene, die ich richtig genial fand und diesen inneren Konflikt am besten wiederspiegelte: Als er auf der Starkiller Base den Kontrollraum zerlegt.
Ich feiere diese Szene. Endlich mal ein Antagonist mit Format, der auch mal ausflippt und nicht nur kühl, unnahbar und berechenbar regiert. Ich bitte inständigst darum, dass Kylo Ren diese Charaktereigenschaft behält.

Er bringt seinen Vater um.
Eine weitere Szene, die Kylo Ren in meiner Achtung nur noch höher steigen ließ. Okay, das ist vielleicht etwas makaber, aber sie war einfach unglaublich gut umgesetzt. Ich habe regelrecht mitgefiebert. Seine Zerrissenheit war ja bekannt, entscheidet er sich jetzt doch für die gute Seite? Hat er die Kraft dazu oder macht er im letzten Moment einen Rückzieher?
Und ja, ich habe eigentlich damit gerechnet, dass er seinen Vater umbringt. Das Schwert war ja gut sichtbar platziert, aber dass er dann wirklich … die für mich emotional heftigste Szene im ganzen Film. Ein für mich nur weiterer Spiegel seiner inneren Zerrissenheit.

Seine Zukunft.
Kylo Ren könnte jetzt vollends auf der dunklen Seite der macht stehen. Er könnte sich zum Herrscher aufschwingen, seine Widersacher besiegen und als der anerkannt werden, der er sein möchte. Er könnte aber auch weiter mit sich hadern und kurz vor Ende schließlich überlaufen. Er könnte ein weiteres Mal auf Rey treffen, sie aber nicht töten, oder sie steht kurz davor und tut es doch nicht …
Was ich damit sagen will, ist, dass Kylo Rens Charakter damit noch lange nicht am Ende ist. Das ist das, was ich so an ihm mag. Ein Charakter mit Tiefe, mit Format, mit Potenzial. Und ich hoffe sehr, dass es ausgeschöpft wird und dass er mich im nächsten Film wieder überrascht.

eure Laura


Dienstag, 1. März 2016

WriYoBo - Fazit nach zwei Monaten

Der Motivationsschub zu Beginn war wirklich enorm!
In der ersten Januarwoche ging es flott voran mit meinem Projekt. Neue Charaktere erblickten das Licht der Welt, ich schmiss meinen Plot um, schrieb die Hintergrundstory und Szenen neu. Mit meinen Writing Buddies führte ich Wordwars, die nochmal meinen Tagespensum am geschriebenen Wörtern in die Höhe katapultierten. Alles lief super, und ich erstellte Ziele, was ich alles noch für das Projekt tun musste. Ich nahm mir sogar vor, im Sommer mit der Rohfassung fertig zu sein.


Leider stellte sich bald darauf wieder der Alltag ein. Der Urlaub war vorbei, das Praktikum ging weiter. Und da lag der Hase im Pfeffer: Es lief nicht alles so glatt, wie ich es mir vorstellte. Es war das forderndste Praktikum, was ich bis dato in diesem Bereich hatte – missen möchte ich es trotzdem nicht, denn ich habe sehr viel gelernt. Allerdings warf es mich schreibtechnisch um einige Ecken zurück, was bedeutet, dass ich schlicht und ergreifend weder Zeit noch Nerven dafür hatte, mich nach Feierabend noch an den Schreibtisch zu setzen.
Die zusammenhängenden freien Tage waren das Paradies auf Erden für mein Projekt, denn da ging es plot- und schreibmäßig voran.
Es mit Ende des Praktikums, an das praktischerweise gleich die Winterferien anschlossen, gab es einen neuen Schub. Trotz Termine schaffte ich es zu schreiben und Ende letzter Woche war ich bei sage und schreibe 17.000 Wörtern angelangt von geplanten 24.166. Und da packte mich der Ehrgeiz. Diese 7.000 Worte wollte ich auch noch haben.
Also, ran an die Buletten!
Und was soll ich sagen … mit Hausarbeiten, Reflexionsberichten für die Schule, einer wundervollen Einweihungsfeier einer Freundin inklusive der Reise zu ihr und Suche nach neuen vier Wänden … ich habs geschafft! YEAH!
Insgesamt habe ich im Februar 13 Tage geschrieben und 24.950 Wörter erreicht.
Ich weiß nicht, wie viele es von diesen Worten am Ende in die überarbeitete Fassung schaffen werden, aber Dank des WriYoBos habe ich diese Wortzahl erreicht. Ohne das Projekt und die Motivation dahinter hätte ich das nicht geschafft. Und ich weiß schon jetzt, dass Szenen darunter sind, die ich nicht canceln möchte und die entweder oder anderen Umständen oder nie das Licht der Welt erblickt hätten.

Ob ich das auch im März schaffen werde? Schwierig zu sagen.
Denn es steht ja das große Ereignis namens Leipziger Buchmesse an, was auch geplant werden will … bzw. ich stecke schon mittendrin, um nicht alles kurz vor knapp erledigen zu müssen.
Trotzdem denke ich, dass ich jetzt etwas mehr Zeit zum Schreiben finden werde,
Die erste Woche steht bei mir hauptsächlich unter dem Motto Plotten&Planen, zu dem ich im Laufe der Woche noch etwas bloggen werde.

Auf eine schreibreiche Zeit,


eure Laura

Mittwoch, 24. Februar 2016

WriYoBo - Was ist das?

Ich mach mit beim WriYoBo – Write Your Book(s) – einem einjährigen Schreibevent.


Ins Leben gerufen wurde er im Januar 2016 von der lieben Juliana Fabula. Der WriYoBo wird in Kooperation mit der Schreibnacht.de umgesetzt. 366 Tage schreiben junge Menschen an ihren Büchern und Kurzgeschichten.

Die Teilnehmer wurden zu Beginn in Gilden eingeteilt: die fantastischen Weltenweber, die fleißigen Schreibmaschinen, die abenteuerlustigen Bücherhelden und die tapferen Wortkrieger. Ich selbst gehören den Weltenwebern an :)

Zu Beginn hat man sich sein Wortziel für das Jahr gesetzt. Ich habe bei meinen zwei Projekten 290.000 Wörter gewählt. Dann sind die Jahresziele nochmal in Monatsziele aufgeteilt. In einer Tabelle kann man seinen Wordacount für jeden Tag eintragen. Wären bei mir 24.000 Wörter und ein paar zerquetschte. Am Ende des Monats wird zusammengerechnet, ob das Monatsziel erreicht wurde.

Als Ansporn finden in regelmäßigen Abständen Turniere und Duelle zwischen den Gilden statt. Innerhalb der Gilden besteht die Möglichkeit zum Austausch über den Schreibprozess und das Vorankommen. Probleme werden besprochen und behoben und Erfolge gefeiert, man kann seine Texte vorstellen, sich gegenseitig motivieren und um über Gott und die Welt zu plaudern findet sich immer jemand.

Falls jemand noch mitmachen möchte, leider ist dies nicht mehr möglich. Aber ihr könnt in der Schreibnacht (https://www.schreibnacht.de/) vorbeischauen. Dort tummeln sich ebenso tolle Menschen, mit denen ihr zusammen schreiben und plaudern könnt.

Ich werde hier am Ende des Monats ein Update posten, wie es schreibtechnisch bei mir so lief. Was sich bei mir in den ersten zwei Monaten getan hat, folgt also am Montag.

Bis dahin eine wunderbare Zeit

eure Laura


Montag, 22. Februar 2016

Clubgespräch.

Ja, hin und wieder gehe ich gerne feiern. Inspiration kann nämlich wirklich überall sein, aber dazu zu einem anderen Zeitpunkt mehr ;)

Es geht um ein Gespräch, welchem ich bei meinem jüngsten Clubbesuch beiwohnen durfte.
Die Musik ging mir nach einer Weile tierisch auf die Nerven, weshalb ich mich in eine ruhigere Ecke zurückzog, wo ich auch meinen Kumpel wiederfand. Bei ihm stand ein junger Mann, der sich alsbald über die Musik ausließ, dabei aber sehr sachlich blieb.
Wie gesagt, der schlechte DJ war der Auslöser und bald waren wir in einem Gespräch über Talente und um das Glück, sie Ausleben zu
dürfen und damit auch noch Geld zu verdienen.
Der junge Mann entpuppte sich nämlich als ausgebildeter Jazzmusiker, der schon einige Tourneen in verschiedenen Ländern der Welt hinter sich hatte, nun aber aus dem Business ausgestiegen war. Aus einem Business, in dem Talent irgendwann zweitrangig wird, sondern eher die Bereitschaft seine Seele zu verkaufen, einen nach vorne bringt. Man spielt das, was von den Labels marktgerecht zugeschnitten wird. Massentauglich und mit viel Gewinn am Ende. Das sei nun mal der Markt, sagte er.
Dann mischte sich mein Kumpel ein. Er erzählte von seinem Verwandten, der in jungen Jahren klassisches Instrument erlernt hätte und seit über zwanzig Jahren fest in einem Orchester spiele.
Zwischen den beiden wurde aus dem Gespräch mehr eine Diskussion. Der Jazzmusiker versuchte meinem Kumpel zu erklären, dass sein Verwandter eben Glück gehabt hatte. Die meisten können von ihrer Kunst nicht leben, schlimmer noch, wenn die Musiker nicht dem Schönheitsideal der Gesellschaft entsprachen, waren sie zwar im Studio willkommen, für die Vermarktung wurden andere Individuen genommen. Mein Kumpel beharrte auf die Lebensgeschichte seines Verwandten und schien in keinster Weise von den Worten des Jazzmusikers beeindruckt.

Ich gratuliere meinem Kumpel zu seinem Verwandten. Wirklich ernst gemeint. Ich bewundere Menschen, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen dürfen, die das tun, was ihnen in die Wiege gelegt wurde, woran sie auch noch Freude haben und die auch noch davon Leben können. Ich möchte mich selbst einmal zu ihnen zählen.
Leider gibt es da auch noch eine andere Seite: Sie nennt sich Realität und hat die Angewohnheit, uns unsere Träume madig zu machen.
Die Realität nennt sich Markt. Hinter dem Produkt Buch, um mal beim Thema zu bleiben, steht ein riesengroßer Markt. Ein Markt, der übersättigt ist und doch immer nach neuen Erscheinungen giert. Er möchte befriedigt werden.
Um als Autor auf diesem Markt zu landen, muss man seinen Bedürfnissen entsprechen. Ich möchte nicht behaupten, dass die Verlage die Autoren austauschen, wenn sie nicht hübsch genug auf dem Cover aussehen. Dorthin wird es hoffentlich nie gehen. Das Bedürfnis richtet sich eher nach neuen Geschichten.
Entweder wird man über einen Verlag Autor. In einen Verlag reinzukommen ist erst einmal schwierig, aber nicht unmöglich.
Oder man wird Selfpublisher. Es gibt einige, die es geschafft haben, sich eine große Fanbase aufzubauen und mittlerweile recht erfolgreich sind.
Erfolg oder Misserfolg hängen vom Marketing ab, von der Zeit und vom Geld, die man darin investiert. Egal, ob man nun selbst verlegt und die Finanzen alleine stemmt oder ob ein Verlag das Buch publiziert.
Wenn man auf die Schiene Ich möchte veröffentlicht werden! springt, dann reicht das Talent bald nicht mehr aus. Talent zu haben ist das eine, die Disziplin, an sich und seinen Texten zu arbeiten, sich immer weiter zu entwickeln, was völlig andere. Dazu gehören Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen und ein dickes Fell, was Absagen, Kritik und andere Steine angeht, die einem in den Weg gelegt werden können.
Talent macht für mich nur einen kleinen Teil des großen Rades des Autoren aus. Sicher, es gibt Leute, denen scheint alles vor die Füße zu fallen. Die können schreiben, ohne jahrelang an ihren Texten zu feilen, kennen A und B, die zufällig in einem Verlag arbeiten und ihr Buch herausbringen und auch noch in einer Position sitzen, in der sie erstklassige Verträge für sie abschließen. Solche Leute gibt es, mit Sicherheit.
Aber irgendwann wird das nicht mehr reichen. Man wird stehen bleiben, wenn man sich nicht weiterentwickelt, denn der Markt und die Gesellschaft entwickeln sich ständig. Auf dem Fantasymarkt ist es schon seit geraumer Zeit ungewiss, was der nächste große Trend werden wird.
Ich möchte dem Verwandten meines Kumpels in keinster Weise unterstellen, dass er sich nicht weiterentwickelt hat. Bestimmt hat er das, sonst würde er nicht schon seit zwanzig Jahren von der Musik leben können, mit einem festen Arbeitsplatz. Das ist der Jackpot für Künstler.
Nur leider haben nur die wenigsten sechs Richtige im Lotto.
Und das ist es, was neben dem ganzen Talent, der harten Arbeit, der Disziplin und der Auseinandersetzung mit dem Markt noch seine Finger im Spiel hat.
Das Glück.
Leider kann man es nicht kaufen.

Wie seht ihr das?
Glaubt ihr, der Markt hat sich verändert?
Wie merkt ihr diese Veränderungen?
Inwieweit gehört Talent dazu, sein Ziel zu erreichen?


Eure Laura